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Gnädinger Floristik
ist grün & bunt

Kreative handwerkliche und künstlerische Gestaltung von Schnittblumen- und Pflanzenschmuck, Ihr Blumenladen in der Sundgauallee

Blumen sind nicht nur schön, sie berühren uns, jede auf ihre Art und Weise

Sag' s mit Blumen!

Die Sprache der Blumen ist so reich: schauen Sie hin und riechen Sie Ihren Duft! Nicht nur Liebe und Trauer, alle Gefühle können sich in einem schönen Strauß oder einem Gesteck widerspiegeln.

Sprechen Sie mit mir, bevor Sie Ihren Liebsten oder ihre Liebste besuchen, wenn Sie ein rauschendes Fest feiern, wenn ein lieber Mensch für immer fortgegangen ist, aber auch wenn es gilt, Ihr Schaufenster, Ihre Terrasse oder Ihren Balkon mit Blumen zu schmücken oder einfach, wenn Sie ein besonderes Geschenk brauchen.

Meine Liebe zur Natur und zum Gestalten entdeckte ich schon sehr früh. Nach meiner Ausbildung zur Floristin entwickelte ich im In- und Ausland meinen eigenen Stil. Ich nahm an vielen Seminaren teil und stellte meine Arbeiten auf Ausstellungen aus. Blumen sind nicht nur schön, sie berühren uns, jede auf ihre Art und Weise.

Wenn der Wecker nicht mehr um 5.15 Uhr klingelt

"33 Jahre war sie für den Beruf Frühaufsteherin: Nach langer Suche fand Angelika Langner eine Nachfolgerin für den Blumenladen an der Sigsteinstraße in Freiburg-Betzenhausen.

Angelika Langner an einem der letzten Tage in ihrem Blumenladen. Derzeit wird die Wiederöffnung unter neuer Leitung vorbereitet, die am 10. Januar stattfinden soll.

Angelika Langner findet, es reicht. Nach 33 Jahren hat sie zum Jahreswechsel ihren Blumenladen "Gnädinger Floristik", der etwas versteckt hinter einer Häuserecke an der Betzenhauser Sigsteinstraße liegt, an eine Nachfolgerin übergeben. Andrea Beuchlen will ihn nach einer kurzen Renovierungsphase ab Montag, 10. Januar, unter dem Namen "Gnädinger Floristik by Grün & Bunt" weiterführen. Angelika Langner ist erleichtert, dass der Laden, den sie 1989 von ihrer Mutter Rosemarie Gnädinger übernahm, fortbesteht.
Der Wunsch, nicht mehr länger durchs Leben hetzen zu müssen, trägt Angelika Langner schon eine Zeit lang mit sich herum.

Immer noch ein Bündel Grün vom Acker

Vor zwei Jahren hat sie zum ersten Mal gemerkt, dass da noch etwas anderes kommen muss. Was genau? "Die leichtere Seite des Lebens", gibt die 59-jährige Blumenhändlerin zur Antwort.

Sie hat immer gerne und viel gearbeitet: An sechs Tagen in der Woche klingelte morgens um 5.15 Uhr der Wecker, dann hieß es raus aus dem Bett, den Hund Gassi führen, frühstücken und noch ein paar schnelle Dehnübungen machen. Bevor sie von Lehen, wo sie wohnt, rüber ins Geschäft fuhr, holte sie immer noch ein Bündel Grün vom Acker bei ihrem Haus. Langners Eltern gehörte früher die Gärtnerei beim Tierheim. Diese gibt es zwar nicht mehr, die Beete aber schon noch. Kurz nach sieben stand Langner dann im Laden – und blieb dort meistens bis abends 18 Uhr.

Angelika Langner trägt Wollpulli und einen bunten Schal. Und auf ihrem Kastenwagen, der hinter dem Geschäft parkt, kleben Blumen. Ein bisschen sieht man ihr (und ihrem Auto) die Naturverbundenheit an. Vermutlich hat sie diese von ihren Eltern mitbekommen.

Schon als Kind half sie in der Gärtnerei und im Laden mit. Ihre Mutter, Rosemarie Gnädinger, hat das Blumengeschäft 1962 gegründet. Damals war es noch im Erdgeschoss ihres Elternhauses untergebracht, das ein paar Meter weiter vorne stand – fast an der Sundgauallee. Dass sie Floristin wird und irgendwann auch den Laden ihrer Mutter übernimmt, war für Angelika Langner nichts, worüber sie nachdenken musste.

Die Nachfolge-Suche dauerte Monate

Nach der Ausbildung machte sie 1985 ihren Meister und ging noch einige Monate ins Ausland. Ab 1989 war es dann ihr Laden. Der Beruf, die Blumen – das habe ihr immer große Freude gemacht, sagt sie. Die Tätigkeit sei kreativ, man könne sich ausleben, außerdem hätten die meisten Menschen, die Blumen kaufen, gute Laune.

Leicht fiel es der Floristin nicht, ihren Laden zu übergeben. Wichtig war Angelika Langner, dass der Stil des Geschäfts auch nach ihrem Weggang erhalten bleibt: "Bloß kein Kitsch, sondern stilvolle, natürliche Floristik", das sei ihrs. Außerdem wollte sie, dass ihre Mitarbeiterinnen übernommen werden.

Die Suche nach einer Nachfolgerin zog sich über Monate. Die Richtige für den Laden sei nicht unter den zum Teil auch fachfremden Bewerberinnen gewesen. Einige, so erzählt Angelika Langner, hätten von dem Job auch ein vollkommen falsches Bild gehabt – sie dachten, dass es mit ein bisschen Dekorieren und Blumenbinden getan sei. Ihre Nachfolgerin hat Angelika Langner schließlich im eigenen Laden gefunden: Andrea Beuchlen, eine Floristin, die bereits eigene Blumenläden in St. Georgen und im Stühlinger hatte, half vor Feiertagen dort aus. "Es hat eine Zeit lang gedauert, bis ich sie so weit hatte", sagt Langner. Beuchlen steht daneben – und lacht. Die zwei verstehen sich. Und vielleicht lasse sie die neue Ladenbesitzerin ja auch mal ab und an mitarbeiten, merkt Angelika Langner scherzhaft an.

Abschied mit ein wenig Wehmut

Aber erst einmal – Pause machen. Ob sie das könne? "Hm", sagt sie. Dann folgt eine Idee nach der anderen für die Zeit danach: "Ich will Gemüse anbauen, Stauden pflanzen, Sport machen, auf Reisen gehen, Basteln und mehr Zeit mit meinem Mann verbringen." Ach ja, und einen neuen Hund wolle sie auch noch, der alte sei leider gestorben. Ein klein wenig Wehmut schwingt aber auch mit: "Der Kundenkontakt wird mir fehlen.""

Quelle: Stephanie Streif, Badische Zeitung, Dienstag, 04. Januar 2022